Road Trip USA

Im Zuge meines Auslandsstudiums in Vancouver (Kanada) hat sich mir auch die Möglichkeit einer 14-tägigen Rundreise entlang der amerikanischen Westküste bis San Francisco geboten. Nachfolgend finden sich die Reiseberichte der einzelenen Tage sowie einige ausgewählte Impressionen der Rundreise.


Tag 1 – Vancouver nach Seattle

Autoanmietung

Der Road-Trip in die USA beginnt für uns zunächst in Kanada um kurz vor 15:00 Uhr – am Flughafen von Vancouver. Dort erhalten wir unseren Mietwagen (brandneuer Mitsubishi Lancer mit 650 km) von ALAMO. Gebucht hatten wir diesen bereits vorher über die deutsche Internetseite des Anbieters, sodass die Leihprozedur in wenigen Minuten erledigt ist.

Grenzüberfahrt

Nach kurzer Fahrt in Richtung der amerikanisch-kanadischen Grenze über den Highway 99 kommen wir am Grenzübergang Blaine an. Wer als Ausländer nach Amerika einreisen will, sollte besser sehr viel Zeit mitbringen. Zunächst stehen wir für knappe 45 Minuten in der Autowarteschlange, um überhaupt zu einem der offenen Grenzkontrollpunkten zu kommen. Der dortige Grenzer (von der amerikanischen Homeland-Security) fragt nach der Dauer sowie dem Ziel und Zweck der Reise. Dann – wir denken schon es sei endlich überstanden – drückt er uns einen gelben Zettel in die Hand und beordert uns zum nächstgelegenen Parkplatz. Dort sollen wir den Zettel im »office« abgeben. Leider stellt sich heraus, dass es mir einem kurzen »Rein und Raus« nichts wird, denn wir sind bei Weitem nicht die einzigen, die einen solchen Zettel »abgeben« sollen. Nach 1.5 Stunden langen Anstehens sind wir endlich auch an der Reihe und müssen nochmals erklären, was wir in der USA vorhaben, einen Einreisebogen (ESTA) ausfüllen (es empfiehlt sich bereits vor Reiseantritt dieses ESTA auszufüllen – uns wurde vorher gesagt, man bräuchte es nicht) und unsere Fingerabdrücke abgeben. Anschließend erhalten wir endlich den ersehnten Einreisestempel und müssen dafür aber noch $12 zahlen. Kurz nach 18:30 Uhr (nach 3 Stunden an der Grenze) setzen wir unseren Weg nach Seattle fort.

Fahrt nach Seattle

Entlang der Interstate 5 geht es ca. 2 Stunden Richtung Süden bis wir in Seattle ankommen. Auf dem Weg dorthin sehen wir uns nichts mehr an – es ist mittlerweile dunkel und wir wollen endlich ankommen. Allerdings bewundern wir schon jetzt die ungewöhnlichen amerikanischen Werbespots (sehr lange, der Firmennamen wird ca. 10-mal wiederholt) und die riesigen »Einkaufsstraßen«, denn entlang der Hauptstraße finden sich in nahezu jeder Stadt die wir durchqueren massig Autohändler, Fastfood-Restaurants und Einkaufszentren (vor allem Walmart).

Ankunft Seattle

Als wir endlich das gebuchte »Marco Polo Motel« erspähen, sind wir auf der falschen Straßenseite und können nicht abbiegen. Wir sind dadurch gezwungen, bis tief in den Innenstadtkern von Seattle hineinzufahren, was uns aber einen atemberaubenden Blick auf die erleuchtete Innenstadt ermöglicht. Nach einer kurzen Irrfahrt durch die vielen Einbahnstraßen der amerikanischen Großstädte sind wir dann endlich im Motel. Unser Abendessen nehmen wir schließlich noch in einer nahegelegenen Kneipe namens »Ha!« in Form von Burger mit Pommes zu uns.


Tag 2 – Seattle nach Turmwater

Parken in Seattle

Nach einer etwas lauteren Nacht - das Motel liegt direkt an der Straße und der Schall dringt sehr ungehindert durch die Tür – geht es für uns am nächsten Morgen in die Innenstadt von Seattle. Wir sind überrascht, dass die Parkplätze in der Nähe nur $5 pro Tag kosten, was aber auch an den extrem günstigen Wochenendtarifen liegt (es ist Samstag). Auch die Suche nach einem freien Parkplatz verläuft äußerst unkompliziert, denn es gibt erstaunlich viele davon.

Space-Needle

Nach einem kurzen Laufweg von knapp 10 Minuten erreichen wir das Space-Needle und kaufen zwei Karten direkt vor Ort. Diese sind zeitlich gebunden und kosten $22 pro Person. Wir vertreiben uns die Zeit bis zur Aufzugfahrt hinauf im angrenzenden Souvenirladen. Oben angekommen bietet sich uns ein atemberaubender Blick über Downtown und alle angrenzenden Stadtgebiete von Seattle. Die Sicht ist weitestgehend klar, nur die angrenzende Bergwelt um Mt. Baker liegt in den Wolken. Da auf der Außenplattform ein relativ kühler und starker Wind weht, lassen wir uns noch zu einem Starbucks-Kaffee im Innenbereich hinreisen.

St. Patrick's Day Parade

Zufällig haben wir kurz nach dem Aufstehen in den Nachrichten gesehen, dass heute auch die St. Patrick's Day Parade quer durch Downtown Seattle stattfindet. Da dieser Feiertag komplettes Neuland für uns darstellt, begeben wir uns gegen Mittag von der Space-Needle Richtung Innenstadt. Nach kurzem Warten beginnt dann auch der fassettenreiche Festzug. Wir können die Polizisten Seattles auf allen erdenklichen Fortbewegungsmitteln (Pferd, Fahrrad, Motorrad, SWAT-Einsatzwagen) bewundern, aber auch grüne, irische Piraten und Dudelsackmusik. Anders als bei deutschen Paraden ist der Festzug sehr verteilt und wirkt dadurch relativ lang. Dafür gibt es immer wieder Momente, in denen für Minuten nichts zu sehen ist.

Glasbrücke Tacoma

Nach einem Imbiss im Anschluss an die Parade begeben wir uns auf Weg Richtung Turmwater entlang der Interstate 5. Einen kurzen Halt machen wir dabei in Tacoma und besichtigen die dortige Glasbrücke. Diese ist – anders als der Name vermuten lässt – nicht aus Glas gebaut, sondern beherbergt Kunstwerke aus Glas.

Ein bisschen Luxus

Nach insgesamt knapp 1.5 Stunden Fahrt kommen wir in unserer nächsten Unterkunft, dem »GuestHouse Inn & Suites« an. Dort erhalten wir ein kostenloses Upgrade auf eine Luxus-Suite. Diese enthält neben einem separaten Wohnbereich auch einen Eck-Whirlpool im Schlafzimmer. Nach einem Abendessen im mexikanischen Restaurant »El Sarape«, lassen wir den Abend entspannt ausklingen.


Tag 3 – Turmwater nach Seaside

Olympia – Washington State House of Representatives

Nach einem typisch amerikanischen Frühstück mit Waffeln mit Ahornsirup, Muffin und Erdnussbutter fahren wir innerhalb von 10 Minuten nach Olympia und besichtigen dort das Washington State House of Representatives, welches architektonisch mit dem Weißen Haus in Washington D.C. vergleichbar ist.

Starkregen in den Wäldern Washingtons, Sonne über Astoria

Kurz vor Mittag verlassen wir Olympia und begeben uns entlang der State Route 8 Richtung Osten bis kurz vor Aberdeen. Dann biegen wir auf den Highway 101 Richtung Süden ab und fahren für 1 Stunde durch die dichten und unendlich erscheinenden Wälder Washingtons. Begleitet werden wir dabei von immer wieder einsetzendem Starkregen. Immer wieder können wir entlang der traumhaften Route bereits die Küste und den Pazifik erspähen. Anschließend geht es entlang der State Route 4 Richtung Astoria. Pünktlich zum überqueren der gigantischen Astoria Bridge (6.6 km) bahnt sich auch die Sonne den Weg durch die Wolken, sodass wir einen fabelhaften Blick auf den Columbia River haben.

Seaside

Nach einem kurzen Nachmittagssnack in Astoria fahren wir für weitere 30 Minuten entlang des Highway 101 bis Seaside. Dort beziehen wir das Motel »Coast River Inn« und spazieren dann aufgrund des anhaltenden Sonnenscheins Richtung Strand. Die rund um den Strand touristisch angelegten Geschäfte und Restaurants vermitteln den Eindruck eines beliebten Sommerurlaubsziels. Leider sind die Straßen allerdings bei unserem Besuch eher ausgestorben (was vermutlich an der Jahreszeit liegt) und auch viele Lokale schließen bereits frühzeitig. So beenden wir den Tag anstatt mit hawaiianischen Essen mit englischen »Fish & Chips« in »Finn's Fish House«. Auf dem Rückweg zu unserer Schlafstätte werden wir dann doch noch vom wechselhaften Wetter überrascht und müssen einen kurzen, aber kräftigen Hagelschauer über uns ergehen lassen.


Tag 4 – Seaside nach Newport

Dünnenstrand von Seaside

Nach einem Bagel-Frühstück im namentlich passenden Kaffee »Bagels by the Sea« geht es nochmal bei Tageslicht an den Strand von Seaside. Begibt man sich einige hundert Meter weg vom klassischen Sandstrand, beginnt die Landschaft mehr die Form einer Steppe anzunehmen. Der Sand wird zunehmen fester und kompakter und ist durchzogen von Gräsern.

Ecola State Park

Im Anschluss an den Strandspaziergang setzen wir entlang des Highway 101 den Weg nach Süden fort. Nach 15 Minuten Fahrt erreichen wir den Ecola State Park kurz vor Canon Beach. Erneut haben wir großes Glück mit dem Wetter, denn es scheint immer wieder kurz die Sonne zwischen den Wolken hindurch, allerdings weht ein teilweise sehr kräftiger Wind. So können wir einen grandiosen Blick auf den südlich liegenden Haystack-Rock genießen. Weiter am Horizont wirkte die Landschaft aufgrund der zerklüfteten Felsen und der tiefstehenden Wolken (sowie teilweise Regen und Hagel) mystisch.

Weiter Richtung Süden

Entlang des Highway 101 geht es für die nächste Stunde weiter entlang der Küste Richtung Süden. Dabei halten wir immer wieder an ausgeschrieben Lookout-Plätzen direkt an der Straße, um das Wetter-Küsten Spektakel zu genießen. Zwischendurch werden wir immer wieder mit Starkregen und Hagel, aber auch mit Sonnenschein überrascht. Eine kurze Wanderung durch Regenwald führt uns auch noch durch den Oswald West State Park.

State Parks

Im Ort Tillamook verlassen wir den Highway und fahren die State Route 53 entlang bis zum Cape Look State Park. Da viele State Parks in Oregon eine Parkgebühr kosten (meistens $5) informieren wir uns vor Ort nach einer günstigeren Lösung. Uns wird mitgeteilt, dass es einen 5-Tages-Pass für alle in Küstennähe liegenden State Parks und andere Nationalparks in Oregon gibt. Dieser ist mit $10 äußerst preiswert und empfiehlt sich daher für jeden Westküsten-Reisenden. Diesen gibt es grundsätzlich an allen Ranger Stationen oder den entsprechenden Parks. Allerdings haben wir in diesem Fall kein Glück, denn er ist ausverkauft. Uns wird aber die nächste Verkaufsstelle – die Ranger Station in Hebo – umgehend genannt. Daraufhin nehmen wir den Umweg nach Hebo auf uns. Dies lohnt sich gleich doppelt, da wir unterwegs ungeplant die Sand Lake Recreation Area kreuzen. Innerhalb von Sekunden verschwindet der dichte Wald vor uns und weicht einer riesigen Desertifikationszone mit Sand und Dünen. Nachdem wir unseren Parkpass erstanden haben, fahren wir für die nächste Stunde erneut auf dem Highway 101 weiter zum Fortagy Creak State Park.

Newport

Weitere 30 Minuten entfernt liegt unser heutiges Tagesziel Newport. Abermals beziehen wir ein Motel, das »Roadway Inn«. Auch diese Küstenstadt ist eher verlassen, wirkt aber wie ein touristisches Ziel im Sommer. Nachdem wir nach einigem Suchen die Promenadenstraße (Bay Boulevard) entlang des Hafens gefunden haben, essen wir dort im »Rouge« auf Abend.


Tag 5 – Newport nach North Bend

Yaquina Head Natural Area und Seal Rock

Der Tag beginnt mit einem klassischem Motelfrühstück. Anschließend begeben wir uns zur Yaquina Head Natural Area direkt in Newport. Dort gibt es neben einem alten Leuchtturm auch einen geschützten Meeresabschnitt, welcher nur bei Flut vollständig überflutet wird. Dadurch können wir dort ausgewöhnlich viele Muscheln, Meerespflanzen und sogar Seelöwen in einer Höhle beobachten. Im Anschluss daran setzten wir unseren Weg nach Süden entlang des Highway 101 fort und halten 15 Minuten später am Seal Rock, um vielleicht Seehunde erspähen zu können. Dort haben wir zunächst kein Glück, aber gerade als wir unsere Weiterfahrt antreten wollen, sehen wir vom Auto aus doch noch die Meeressäuger.

Cape Perpetua Marine Reserve

Für die nächste halbe Stunde fahren wir bis zum Cape Perpetua Marine Reserve. Leider verpassen wir unterwegs das Meeresloch »Thors Well«, können aber die beeindruckende Steilküste in der Gegend bewundern. Auch das Wetter spielt uns immer wieder gut in die Karten. Während wir bei der Autofahrt mehrmals Starkregen ausgesetzt sind, regnet es nicht und es zeigt sich immer wieder kurz die Sonne. Einzig einem starken, kalten Wind müssen wir ertragen.

Oregon Dunes National Recreation Area

Nachdem wir erneut den Highway 101 Richtung Süden fahren, erreichen wir die Dünenlandschaft Oregons. Zunächst fahren wir zum ausgeschrieben Camping-Parkplatz, um dort die direkt am Meer gelegenen Dünen zu erklimmen. Diese sind teilweise aufgrund des Grasbewuchses instabil und man bricht immer wieder für einige Zentimeter ein. Kurz vor dem Meer fallen die Dünen dann plötzlich für mehrere Meter steil ab, sodass wir nicht bis ganz ans Wasser vordringen können. Vom Kamm der Dünnen bietet sich uns ein beeindruckender Blick: auf der einen Seite Meer, auf der anderen Seite eine savannenähnliche Landschaft, dazwischen Sand und Dünen. Allerdings sind wir mit diesem Erlebnis noch nicht vollständig zufrieden, denn im Internet haben wir vorher Bilder von weitläufigen Sandlandschaften ohne jeglichen Bewuchs gesehen. Daher fahren wir mit dem Auto wieder zurück nordwärts und halten an einer kleinen Parkbucht. Von dort aus erklimmen wir eine knapp 15 Meter hohe Sanddüne. Als wir den Kam erreichen, erstreckt sich vor uns eine schier endlos scheinende Sandwüste.

North Bend

Im Anschluss an das sandige Erlebnis (unser Auto ist komplett mit feinem Sand überzogen) fahren wir zu unserer nächsten Unterkunft, dem »Bay Bridge Motel«. Das nicht wirklich überzeugende Abendessen in Form eines chinesischen Büffets nehmen wir im Restaurant »Lucky Dragon« zu uns.


Tag 6 – North Bragg nach Eureka

Redwood National and State Park

Heute Morgen heißt es zunächst Meilen fahren, denn wir müssen ca. 3.5 Stunden Autofahrt zurücklegen, um in den Redwood Nationalpark in Kalifornien zu kommen. Kaum das wir die Grenze zum Bundesstaat Kalifornien überqueren, scheint auch die Sonne fast ununterbrochen. Wir fahren zum »Prairie Creek Visitor Center« und erfragen dort, wie wir am besten in kurzer Zeit einen möglichst guten Eindruck der riesigen Küstenmammutbäume bekommen können. Die äußerst freundliche Rangerin empfiehlt uns einen ca. 1.5 stündigen Rundwanderweg. Diesen treten wir also an und können dabei nicht nur 1500 Jahre alte, gigantische Bäume mit bis zu 92 Metern Höhe und 6.6 Metern Durchmessern bewundern, sondern sehen auch verhältnismäßig großen Klee sowie urwaldähnliche Farne. Als wir anschließend unsere Weiterfahrt Richtung Eureka antreten, kommen wir noch an ca. 20 wilden Wapitis (Rothirsche) vorbei, die direkt neben der Straße grasen und diese sogar queren. Wir halten für einige Fotos an. Die Tiere zeigen keinerlei Scheu, sondern wirken sehr gelassen.

Eureka

Als wir nach einer weiteren Stunde Fahrt Eureka erreichen, lassen wir uns direkt noch zu einem Stadtspaziergang hinreisen. Zum ersten Mal auf unserer USA Reise sehen wir Gebäude, die in einem europäischen Landhausstil errichtet worden sind. Auch die Sonne scheint immer noch und beschert uns einen milden Küstenabend, den wir mit Burgern im Restaurant »Lost Coast Brewery« genießen. Wir beenden Tag mit hawaiianischen Cocktails in der Bar »The Banana Hut«. Anschließend begeben wir uns zurück zu unserer heutigen Unterkunft »Town House Motel«, welche direkt im historischen Stadtkern liegt.


Tag 7 – Eureka nach Fort Bragg

Durch die Coast Mountains

Im Anschluss an ein üppiges Frühstück mit Meeresblick im »Cafe Waterfront« sowie einem kurzen Spaziergang durch den Sequoia Park im Herzen Eurekas fahren wir auf dem Highway 101 weiter Richtung Süden. Dieser führt uns nun fort von der Küste und dafür in die angrenzenden Coast Mountains Kaliforniens. Entsprechend werden auch die Straßen zunehmen zu kurvigen Serpentinen durch die Berge. Wir merken auch anhand der Temperaturen, dass wir nun bereits auf der geographischen Breite von Barcelona befinden, denn es hat knapp 24 °C (im März!). Bei Leggett biegen wir auf den Highway 1 ab, der uns dann für viele Meilen durch Redwood-Wald führt. Nicht nur wir genießen die Natur, sondern auch die vielen Bald-Eagle, welche immer wieder direkt über uns zu sehen sind. Nach langen 3 Stunden Fahrt erreichen wir am frühen Nachmittag das nächste Motel »Fort Bragg Travelodge«.

Sonne, Strand und Meer

Da der Tag noch jung ist und die Sonne immer noch ihr bestes gibt, laufen wir die steile Küste von Fort Bragg Richtung Norden. Nach einiger Zeit erreichen wir die Mündung des Pudding Creek in den Pazifischen Ozean. Dort liegt auch ein langgezogener Sandstrand von dem aus wir zwei Surfer weit draußen am Meer beobachten können (die Wellen sind dank der Winde der letzten Tage noch immer sehr hoch). Auch wenn das Pazifkwasser noch eisig kalt ist, wagen wir es, bis zu den Knien baden zu gehen. Leider wird es gegen Abend zunehmend neblig, sodass wir umkehren und den Abend mit einem Essen im Restaurant »Off the Hook Sushi« beenden.


Tag 8 – Fort Bragg nach San Francisco

Golden Gate Bridge

Am Morgen betrachten wir nochmals die Steilküste von Fort Bragg (diesmal im Süden), danach fahren wir zunächst den Highway 20 um auf den Highway 101 Richtung San Francisco zurückzukommen. Nach geschätzten 2.5 Stunden halten wir gegen Mittag in Rohnert Park, um dort die Maut für die Golden Gate Bridge zu bezahlen. Leider ist es uns nämlich nicht möglich, dies online durchzuführen, da wir ein kanadisches Kennzeichen haben, welches nicht von der Website unterstützt wird. Auch die dortige Angestellte ist mit dem Mautsystem überfordert und es gelingt erst nach einem langwierigen Prozess unser Auto zu registrieren. Anschließend fahren wir weiter Richtung Süden vorbei an mehreren Weinbaugebieten bis wir eine Stunde später den ersten roten Pfeiler der berühmten Golden Gate Bridge vor uns auftauchen sehen. über die dreispurige Brücke geht es dann knapp 3 Meilen über den Pazifik hinein in die Großstadt.

San Francisco – Chinatown, Lombard Street und Margarita

Nach weiteren 20 Minuten durch die breiten Straßen von San Franciscos (der Verkehr hält sich für einen Freitagnachmittag in Grenzen) kommen wir in unserer Bleibe für die folgenden zwei Nächte an, dem Motel »Mission Inn«. Von dort aus fährt rund um die Uhr in kurzen Abständen der Bus 14 direkt nach Downtown (ca. 40 Minuten Fahrzeit). Die Tickets dafür sind kostengünstig per Smartphone-App bezahlbar ($2.50 pro Fahrt). Wir besuchen zunächst das Visitor Center von San Francisco, um uns dann entlang der Market Street unseren Weg bis zum Ferry Building zu bahnen. Von dort aus haben wir einen tollen Blick auf die Skyline. Anschließend spazieren wir nach Chinatown entlang des Broadways. In der Vallejo Street essen wir im Restaurant »Pho Vung Tau« äußerst lecker und kostengünstig zu Abend. Danach erkunden wir die Columbus Avenue nordwestwärts bis wir in die Lombard Street einbiegen. Dort erklimmen wir die berühmte Serpentinenstraße und laufen dann bis zum Aquatic Park. Dort finden wir einen authentischen Mexikaner ("Las Margaritas") und genießen feurige Tortillas zusammen mit leckeren Margaritas. Anschließend fahren wir per Bus zurück in unser Nachtquartier.


Tag 9 – San Francisco

Entlang der Nordküste

Früh morgens geht es erneut mit dem Bus in die Innenstadt von San Francisco zur Fisherman's Wharf, einem bei Touristen besonders beliebten Einkaufsviertel. Dort decken wir uns mit diversen Souvenirs und Postkarten ein, bevor wir Richtung Westen entlang der Küste laufen. Zu Beginn des Spaziergangs ist das Wetter noch sonnig und wir können einen guten Blick auf die Insel Alcatraz sowie die roten Pfeiler der Golden Gate Bridge werfen. Je näher wir jedoch dieser Brücke kommen, desto nebliger und wolkiger wird es, bis sie schließlich ganz verschwindet. Daraufhin machen wir am Place of Fine Arts eine kurze Pause.

Nachtleben am Nachmittag

Zum Nachmittag brechen wir in die Chestnut, Filmore und Union Street auf. Dort beginnt bereits gegen 16:00 Uhr ein geselliges Treiben und die an der Straße liegenden Restaurants und Kneipen sind brechend voll. Wir entschließen uns zum selben asiatischen Restaurant wie am Vortag zu begeben. Anschließend trinken wir in einer Bar nahe der Columbus Avenue einen leckeren Cocktail zusammen mit jungen Einwohnern San Franciscos, die uns mehr über das Leben in den USA erzählen.


Tag 10 – San Francisco nach Redding

Sacramento

über einige Umwege (dem Navigationssystem sei Dank) verlassen wir San Francisco über insgesamt drei Brücken. Wir setzen dann unseren Weg entlang des Highway 80 bis nach Sacramento fort. Wie schon in Olympia können wir auch dort ein Kapitol – diesmal des Bundestaats Kaliforniens – bewundern. Das schwülwarme Wetter lässt uns selbst im T-Shirt schwitzen und sogar Orangen an den Bäumen sind bereits reif.

Redding

Entlang der State Route 99 sowie des Highways 5 fahren wir für knappe 2.5 Stunden Richtung Norden bis wir unseren nächsten übernachtungsort »Thunderbird Lodge« in Redding erreichen. Kurz bevor die Sonne untergeht, laufen wir zur Sundial Bridge im Turtle Bay Exploration Park. Dort beobachten wir, wie die Sonne zwischen schneebedeckten Bergen versinkt, bevor wir im mexikanischen Restaurant »La Cabana« unseren Abend beenden.


Tag 11 – Redding nach Klamath Falls

Shasta Staudamm

Entgegen der eigentlichen Planung geht es nach einem Hotelfrühstück nicht in den Lassen Volcanic National Park, da in diesem noch zu viel Schnee liegt, sodass sowohl die Straßen als auch das Visitor Center geschlossen sind. Stattdessen begeben wir uns zur Shasta Talsperre nahe Redding, welcher drei Flüsse zu einem Trinkwasserspeichersee aufstaut. Dort können wir bei einer kostenlosen Führung durch das während des 2. Weltkriegs errichtete Gebäude teilnehmen.

Durch die Berge

Entlang des Highway 5 Richtung Norden bahnen wir uns für die nächste Stunde unseren Weg bis nach Weed, wo wir dann auf die State Route 97 nach Klamath Falls einbiegen. Diese Fahrtroute führt uns durch mächtige Gebirgszüge, Weiden, Felder und direkt vorbei am Mount Shasta. Mittlerweile befinden wir uns zwischen 1000 und 1500 Meter über dem Meeresspiegel. Auch die Temperatur liegt nahe dem Gefrierpunkt. Das Wetter zeigt sich zunehmend wechselhafter und auch der Starkregen setzt immer wieder ein. Nach weiteren 1.5 Stunden erreichen wir unsere Bleibe »Majestic Inn & Suits« in Klamath Falls. Da wir für den heutigen Tag keine weiteren Sehenswürdigkeiten mehr geplant haben, genießen wir am Nachmittag für einige Stunden Ruhe und verspeisen dann ein gigantisches chinesisches Abendessen im Restaurant »King Wah«.


Tag 12 – Klamath Falls nach Bend

Crater Lake

Im Anschluss an ein Motelfrühstück begeben wir uns auf den Weg zum Crater Lake National Park, um den Vulkankratersee zu sehen. Als wir noch knapp 20 Minuten entfernt sind, setzt heftiger Schneefall ein und die Straßen werden zunehmend zu einem Eiskanal. Weitere 5 Minuten später können wir den Asphalt kaum mehr sehen und neben uns liegt mehr als 1 Meter hoher Schnee. Da unser Auto mehr schlecht als recht vorwärts kommt und die Sicht uns vermutlich sowieso keinen Blick über den See gewährend würde, beschließen wir schweren Herzens umzudrehen.

Lava Butte

Wir setzen unseren Weg nach Norden auf der State Route 97 fort und erreichen nach 2 Stunden die sogenannte Lava Butte. Dieser Schlackenkegel des Newberry Schildvulkans ist knapp 150 Meter hoch. Rund herum erstreckt sich als Folge von Lavaausflüssen eine riesige Vulkangesteinslandschaft. Wir laufen entlang eines schmalen Weges durch eben diese bis wir auf der halben Höhe der Lava Butte sind. Im Sommer ist es auch möglich bis zum Gipfel zu laufen (oder mit dem Auto zu fahren). Daraufhin fahren wir noch weiter 15 Minuten bis zum heutigen Motel »Econo Lodge«.

Bend

Wir essen im »The Phoenix Restaurant« vorzügliches Steak und Pizza sowie einen zum Tag passenden Chocolate Lava Cake. Anschließend geht es noch in die für einen Dienstag äußerst belebte Innenstadt und wir genießen einen Cocktail in der Bar »The Capitol«. Bei Reggea Musik und neben einem original Flipperautomaten lassen wir den Abend ausklingen.


Tag 13 – Bend nach Vancouver (WA)

Sister

Nach einem erneuten Motelfrühstück fahren wir die State Route 20 Richtung Norden. Nach einer halben Stunde durchqueren wir den kleinen Ort Sister (in der Nähe der Sister Mountains). Wir sind so begeistert von der Architektur, welche uns an einen alten Wild-Western Film erinnert, dass wir dort Halt machen.

Woodburn, Portland und Vancouver

Wir setzen unseren Weg entlang der State Route 22 sowie des Highways 5 fort und sind nach langen 2.5 Stunden in Woodburn. Dort verbringen wir den Nachmittag in einem Outlet Shopping Center, um dann quer durch Portland zu fahren. Leider erwischen wir hier genau die Rush Hour, sodass wir nur langsam vorwärts kommen. Bis zu unserem nächsten Hotel, dem »La Quinta Inn & Suites" in Vancouver (in Washington), brauchen wir so statt der geplanten Stunde fast weitere zwei Stunden. Anschließend essen wir im »Bamboo Hut« Restaurant auf Abend.


Tag 14 – Vancouver (WA) nach Everett

Meilen, Meilen, Meilen

Zunächst genießen wir ein großes Frühstücksbuffet in unserem Hotel bevor wir heute viele Meilen Weg zurücklegen müssen. über 3 Stunden folgen wir dem Highway 5 nordwärts, dann führt uns die Straße mitten durch die Innenstadt von Seattle. Wir haben diesmal Glück und der Verkehr hält sich weitestgehend in Grenzen. Bereits eine halbe Stunde später sind wir dann in unserem Bleibe für die folgende Nacht, dem »Sunrise Motor Inn«. Nach der langen Fahrt entspannen wir und besuchen einen Walmart, um weitere Souvenirs zu erwerben. Anschließend essen wir asiatisch im »Lana Thai Restaurant«.


Tag 15 – Everett nach Vancouver

Boeing

Am Morgen besichtigen wir nach unserem letzten Motelfrühstück die Boeing-Werke in Everett. Für die dortige Werksführung haben wir bereits Online-Karten gekauft, aber es wäre auch möglich, vor Ort diese zu erwerben. Leider ist es uns nicht gestattet Bilder zu machen, aber wir können die Flugzeugproduktion in der größten Halle der Welt (Grundfläche sowie Volumen) bestaunen. Dort werden sowohl die berühmte Boeing 747 als auch die neuen Flugzeuge 767, 777 und 787 hergestellt. Anschließend können wir das gigantische Gelände einschließlich des ansässigen Flughafens von der Aussichtsplattform des Besucherzentrums überblicken.

Back to the roots

Wir legen nun unsere letzten Meilen in den USA entlang des Highways 5 bis zur Grenze in Blaine in knapp 1.5 Stunden zurück. Diesmal erwartet uns nur eine sehr kurze Autoschlange und die Rückreise nach Kanada verläuft in nur 15 Minuten. Nun gilt für uns auch wieder das metrische System und es liegen noch einige Kilometer bis zum Flughafen von Vancouver vor uns, sodass wir 45 Minuten später dort unser Auto reibungslos abgeben.